Bamberger Rettich

Rettich Raphanus raphanistrum (alt: Raphanus raphanistrum L. subsp. sativus (L.) Domin var esculentus )

Sieben bekannte Haussorten werden unter dem Begriff "Bamberger Rettich" zusammengefasst. Vier davon werden aktuell noch vermarktet. Aufgrund Ungleichmäßigkeiten in Größe und Aussehen sowie einer schlechten Lagerfähigkeit ist der "Bamberger Rettich" nur noch vereinzelt in Direktvermarktungen zu finden.

Die Haussorten des Bamberger Rettichs waren eines der wichtigsten Wirtschaftsprodukte der Bamberger Gärtner im 20. Jahrhundert. Dass sie zum größten Teil am Ort selbst verkauft wurden, bezeugt die besondere Zuneigung der Bamberger zu „ihrem“ Rettich. Schon 1858 kann Ludwig Storch in der Zeitschrift „Gartenlaube“ über den Gartenbau in Bamberg berichten: „Radieschen und Rettige gelten hier für wahre Delicatessen“ (Storch 1858, Seite 653). 1978 stuft die Bamberger Gartenbauzentrale den Rettich als zweitwichtigste Kultur ein und 1984 als drittwichtigste. Seither geht ihre Bedeutung zurück. Der Bamberger Rettich ist aufgeführt in der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen in Deutschland der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Da die Qualität des Ernteproduktes extrem vom Einzelstandort gebunden ist, wird es empfohlen, eigenes Saatgut zu produzieren.Weitere Infos zur Samengewinnung
Ein Anbau an anderen vom Boden her geeigneten Standorten liefert nicht die erwartete geschmackliche Qualität. 

Typisch für Bamberger Rettich ist eine große Kälteverträglichkeit. Er kann früh ins Freiland gesät werden und kommt im Treibhaus mit rund drei Grad niedrigeren Temperaturen aus als andere Sorten. Er ist deshalb die erste Wahl für den Anbau im zeitigen Frühjahr.
Der Geschmack wird als butterzart, mit hochfein-würzigem Aroma und kräftiger, aber harmonisch eingebundener Schärfe beschrieben. Traditionell wird der Rettich roh und leicht gesalzen gegessen.

 

 

Ordnung
Familie
Brassicaceae
Gattung
Raphanus
Art
raphanistrum
Unterart
sativus
Varietät
esculentus
Quellen
Alte Quelle
slow food
Weitere Informationen
slow food
Sonstiges
  • Rote Liste

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